Auf meinen ersten selbst gestalteten Visitenkarten standen zwei Begriffe: Yoga-Lehrerin und Astrologin. Ich wollte sichtbar werden. Ein interessantes Angebot schaffen. Aufmerksamkeit erregen. Zu diesem Zeitpunkt unterrichtete ich bereits Yoga – und war in die Welt der Astrologie eingetaucht. Sie faszinierte mich. Ich begann, mich intensiver damit zu beschäftigen, las, hörte, tauschte mich aus, deutete Horoskope. Und so nahm ich sie – neben dem Yoga – mit auf meine Karte.

Was mir heute klar wird: Schon allein das Benennen dieser beiden Begriffe hat in mir einen inneren Druck erzeugt.

Denn sobald da stand: Astrologin, kam sofort der Gedanke:

Bin ich das wirklich? Weiß ich genug? Werde ich diesem Begriff gerecht?

Plötzlich war da ein inneres Muss – etwas, das erfüllt werden musste. Und das kam nicht von außen, sondern von mir selbst. Ich habe mich durch diese Benennung unter Druck gesetzt, Erwartungen erfüllen zu müssen, die vielleicht niemand gestellt hat – außer ich selbst.

Denn: Es gibt da draußen so viele wunderbare Astrologinnen, die sich mit voller Leidenschaft und großem Wissen diesem Feld widmen. Und mit denen möchte ich mich überhaupt nicht vergleichen. Im Gegenteil: Gerade weil ich so viel Respekt vor dieser Tiefe habe, möchte ich mich nicht als Astrologin bezeichnen.

Und trotzdem kam dann dieses andere Gefühl:

Wenn ich es nicht bin – darf ich dann überhaupt in diesem Bereich arbeiten?

Darf ich Texte zum Neumond schreiben? Geburtshoroskope anschauen? Menschen mit astrologischen Impulsen begleiten?

Und meine Antwort darauf ist: Ja.

Nicht, weil ich alles weiß. Sondern weil ich etwas zu geben habe. Weil ich spüre, dass meine Art zu sehen, zu deuten und zu verbinden einen Beitrag leisten kann. Und weil ich glaube, dass es nicht das Label ist, das über die Qualität entscheidet – sondern die Haltung.

Ich habe viele Interessen. Und ich glaube, genau das ist meine Stärke.

Lange Zeit dachte ich, ich müsste mich entscheiden. Mich fokussieren. Spezialistin sein. Aber vielleicht bin ich gar nicht hier, um „die Eine“ zu sein. Vielleicht liegt meine Kraft genau darin, nicht nur eines zu sein. Sondern zu verbinden, zu erforschen und weiterzugeben.

Ich frage mich oft: Wie kann ich Menschen in ihrer Entwicklung unterstützen?

Und für mich gehören so viele Themen dazu: Astrologie. Yoga. Persönlichkeitsentwicklung. Nervensystemarbeit. Achtsamkeit. Meditation. Krafttraining. Und ja, sogar Fotografie.

Ich liebe es, Horoskope zu deuten. Nicht, weil ich „die beste Astrologin“ bin – sondern weil ich spüre, wie viel Tiefe, wie viel Selbstreflexion, wie viel Entwicklung in diesem Werkzeug liegt. Ich nutze es, um Verständnis zu schaffen. Um Menschen zu helfen, sich selbst näher zu kommen.

Ich liebe es, Yoga zu unterrichten – und gleichzeitig reicht mir auch das nicht aus. Denn Persönlichkeitsentwicklung passiert für mich nicht nur auf der Matte. Auch nicht nur im Gespräch oder im Horoskop. Sie ist ein Prozess, der viele Türen haben kann. Und genau deshalb möchte ich keine davon dauerhaft schließen.

Ich habe eine Zeit lang sehr gern fotografiert. Hochzeiten. Kinder. Und auch mich selbst – in Yogaposen. Nicht, weil ich eine professionelle Fotografin bin. Aber ich glaube, ich habe einen Blick für Haltung, Ausdruck und Tiefe. Vielleicht gerade weil ich Yoga unterrichte. Vielleicht kann genau diese Perspektive ein Geschenk sein. Auch das ist für mich Embodiment: Sichtbar werden in der eigenen Kraft.

Ich bin auch kein zertifizierter Mental Coach – und trotzdem arbeite ich mit Menschen, die sich entwickeln wollen. Weil ich ihnen Raum geben kann. Fragen stelle. Impulse teile. Und weil ich es nicht brauche, ein Etikett zu tragen, um etwas Bedeutsames zu bewirken.

Gleichzeitig spüre ich aktuell, wie stark es mich zu neuen Themen zieht:

Ich interessiere mich zunehmend für Klang und Sound, für deren Wirkung auf Körper und Nervensystem. Für das, was Frequenzen in uns auslösen.

Auch Meditation, Atemarbeit, die Regulation des Nervensystems – all das wird für mich immer bedeutsamer. Und ich spüre: Ich will mich hier noch viel tiefer einarbeiten.

Nicht, um mich dann „Soundhealerin“ oder „Meditationslehrerin“ zu nennen. Sondern weil ich glaube, dass diese Elemente Teil eines größeren Ganzen sind. Weil sie wertvoll sind. Und weil sie sich mit allem verbinden lassen, was ich bereits tue.

Ich mache selbst Krafttraining – und beschäftige mich auch hier mit den physiologischen Zusammenhängen. Vielleicht werde ich mich sogar in diesem Bereich weiterbilden oder vertiefen, weil ich glaube, dass auch das ein kraftvoller Weg zu mehr Selbstbewusstsein und Stabilität sein kann.

Und genau das ist es:

Egal ob Astrologie, Yoga, Meditation oder Krafttraining – überall liegt ein Mehrwert.

In jedem dieser Bereiche gibt es etwas, das uns in unserem Wachstum unterstützen kann.

Ich bin nicht nur Yogalehrerin – auch wenn das gerade mein beruflicher Fokus ist.

Ich bin keine Astrologin – zumindest nicht im klassischen Sinne.

Ich bin keine zertifizierte Soundhealerin, keine klassische Coachin, keine professionelle Fotografin.

Und trotzdem – oder genau deshalb – kann ich all diese Bereiche nutzen, um Menschen zu begleiten.

Vielleicht liegt meine Stärke im Dazwischen.

Im Verweben.

Im Ganzheitlichen.

Vielleicht ist genau das mein Weg:

Nicht nur etwas zu sein, sondern etwas zu verbinden.

Astrologisch bin ich Wassermann, Aszendent Zwilling, Mond in der Jungfrau – mein MC liegt ebenfalls im Wassermann. Das 9. Haus ist das Haus, welches am stärksten besetzt ist. Ich lebe dafür Neus zu entdecken (erklärt auch meine Liebe zu reisen). Vielleicht ist es wirklich meine Aufgabe, quer zu denken, neue Wege zu verknüpfen, zu verbinden, was scheinbar nicht zusammengehört. Nicht, um besonders zu sein. Sondern um echt zu sein.

Ich bin.

Und ich darf sein – ohne Schublade.

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Auch Spiritualität sollte nie dogmatisch sein.

Sie muss keinem festgelegten Weg folgen. Sie kann frei gelebt werden – individuell, wandelbar, offen.

Spiritualität kann für jeden Menschen etwas anderes bedeuten.

Und nur weil ich spirituell bin, heißt das nicht, dass ich nicht auch rational denken, wissenschaftlich interessiert oder geerdet im Alltag sein kann.

Das eine schließt das andere nicht aus.

Spiritualität heißt nicht, dass ich auf dem Mond lebe – sondern dass ich in mir selbst Raum schaffe für Tiefe, für Verbindung, für Sinn.